Zambia | Teil 2

Reisebericht südliches Afrika 2019/20 | 29. Juli 2019 bis 8. Februar 2020

Lilayi Elephant Nursery

Lilayi Elephant Nursery

Reisebericht südliches Afrika 2019/20

Lilayi Elephant Nursery, Lusaka, Zambia

Mein zweiter Besuch

Dieses Waisenhaus für Elefanten habe ich vor zwei Jahren bereits schon einmal besucht.
Hier werden Elefantenbabies aufgenommen, die ihre Mutter (meist durch Wilderei) verloren haben. Das Waisenhaus wird von der Non-Profit-Organisation Game Rangers International geführt. Ihre Projekte werden vor allem durch Spenden finanziert.
Auch diese Organisation kann ich wärmstens empfehlen, wenn jemand (gerade in dieser Zeit jetzt vor Weihnachten) etwas Gutes tun möchte.

Mehr Infos und wie man spenden kann hier auf der Website:

www.gamerangersinternational.org

Schicksale der verwaisten Elefantenbabies

Die Elefantenbabies sind oft ziemlich verstört, wenn sie hier ankommen. Denn sie haben bereits in ihren jungen Jahren eine regelrechte Tortur hinter sich. Die meisten von ihnen haben miterlebt, wie ihre Mütter brutal niedergeschossen wurden und ihnen die Stosszähne entfernt wurden. Die Babies bleiben dann meistens in der Nähe der Mütter, weil sie ohne sie nicht überlebensfähig sind.

Und wenn sie Glück haben, dann findet sie jemand und meldet es an einer Stelle wie das Lilayi Elephant Nursery. Dann wird organisiert, dass die Elefantenbabies abgeholt und hierher gebracht werden. Das ist natürlich ein weiterer Stress und es kommt dazu, dass sie bereits alles Vertrauen in die Menschen verloren haben, weil die ihnen ja das Elend überhaupt erst angetan haben.

Wenn sie dann erst einmal hier angekommen sind, braucht es unglaublich viel Geduld und Feingefühl, um ihnen das Vertrauen zu den Menschen zurück zu geben und sie zu überzeugen, dass man ihnen hier helfen will.

Natürlich hilft meist der Hunger mit, denn diese Elefanten sind noch so klein, dass sie Milch in der Flasche bekommen müssen.
Und auch das ist bei Elefanten leider gar nicht so einfach, denn man kann nicht einfach Kuhmilch nehmen, weil sie das gar nicht vertragen.
Es ist also eine ganz spezielle Zusammenstellung aus unter anderem Kokosmilch, verschiedene Fetten und ganz feinem Porridge.
Diese Milchmischung erhalten sie alle 4 Stunden. Und die Elefantenbabies werden rund um die Uhr von einem Betreuer begleitet, der sogar bei ihnen schläft. Elefanten sind sehr sozial und die Babies brauchen viel Liebe. Ansonsten sterben sie aus Einsamkeit und weil sie zu wenig Aufmerksam bekommen.

Es ist also eine grosse Aufgabe und Verantwortung, diese Waisen aufzunehmen!
Aber die Leute hier machen es mit so viel Liebe, Leidenschaft und Hingabe, das spürt man hier sofort.

Die Elefanten werden wieder ausgewildert

Die Elefantenbabies dürfen sich hier in dem Reservat rund um das Waisenhaus den ganzen Tag frei bewegen. Die Betreuer sind wie gesagt immer bei ihnen und passen auf sie auf. Aber sie werden schon darauf vorbereitet, dass sie irgendwann in ihrem Leben wieder in der Wildnis sein werden. Das ist nämlich das grosse Ziel.

Es gibt neben dem Waisenhaus noch eine weitere Station im Kafue Nationalpark. Dort werden die Elefanten hingebracht, sobald sie die Flasche nicht mehr brauchen und stabil genug sind. Und da werden sie weiter auf ein Leben in der Freiheit vorbereitet. Inzwischen gibt es dort eine ganze Herde von verwaisten Elefanten, die sich dann immer um die Neuankömmlinge kümmern.

Und in diesem September ist eine kleine Sensation passiert! Die Leitkuh dieser Herde ist nämlich stolze Mutter von einem in Freiheit geborenen Baby geworden. Und sie wurde sogar von einem wilden Bullen geschwängert! Das hat es in dieser Form, soweit bekannt, noch nie gegeben!

Das spricht also auch dafür, dass sie hier einen richtig guten Job machen!

Elefantenbabies in Action

Einmal am Tag ist die Nursery für die Öffentlichkeit geöffnet. Das heisst, man darf für ein kleines Entgelt auf einen Holzbalkon und von dort aus den Babies zuschauen, wenn sie die Flasche bekommen.

Auch danach bleiben sie noch in der sogenannten Boma und liefern meistens eine lustige Show ab. Diese habe ich natürlich auf Video festgehalten. Viel Spass!

Lilayi Elephant Nursery
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3 Kommentare
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Doris
4 Jahre zuvor

Eine wunderbare Sache!
In Nairobi gibt es seit 1977 den „David Sheldrick Wildlife Trust“. Daphne Sheldrick (1934-2018) war die Gründerin der Elefanten-Aufzuchtstation, eine tolle Frau. Wir haben die Nursery in Nairobi einmal besucht und es war sehr eindrücklich. Ihr Buch „Eine afrikanische Liebesgeschichte. Mein Leben unter Elefanten“ ist lesenswert. Es scheint, Lilayi Elephant Nursery basiert auf dem selben Konzept.
LG Doris

Doris
4 Jahre zuvor

Ich war mir doch sicher, dass du den Sheldrick Wildlife Trust und die Geschichte drumherum kennst!
Den Film über die Nursery in Lilayi habe ich mir mal gemerkt.
LG Doris