Farm Nutupsdrift 2016

Reisebericht Namibia, Südafrika, Botswana 2016/17 | 15. September 2016 bis 27. Januar 2017

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Waran-Tag oder was…?

Gestern habe ich nichtsahnend meine Wäsche gewaschen (die Waschmaschine stelle ich euch in einem nächsten Blogpost vor :-)) und als ich mich umdrehe und die Wäsche draussen aufhängen will, faucht und züngelt mich ein Waran an, und das mitten in dem kleinen Waschhäuschen!
Er steht mitten im Weg und ich kann nicht an ihm vorbei. Und da ich seine Drohgebärden durchaus ernst nehme, rufe ich vorsichtshalber mal nach Jakobus, dem Arbeiter. Gemeinsam können wir ihn dann doch überzeugen, dass er mal ein bisschen aus dem Weg geht. Leider nicht aus dem Häuschen raus, sondern unter ein Gestell…
Dann schleiche ich mich an ihm vorbei nach draussen und hänge immer noch ein bisschen voll mit Adrenalin meine Wäsche auf.
Ich habe in der Wildnis schon öfter Warane gesehen, auch auf der einen oder anderen Campsite. Sie sind wie die meisten Tiere nicht darauf aus, Begegnungen mit Menschen zu haben, sondern verziehen sich in aller Regel, wenn man ihnen nahe kommt.
Aber diese Begegnung in der Waschküche war dann doch noch mal eine andere Erfahrung! Vor allem völlig unerwartet und es hat mich auch gewundert, dass er nicht abgehauen ist, sondern mitten in meinem Fluchtweg stehen blieb und mich so richtig sauer angefaucht und angeknurrt hat.
Ja und leider, leider nehme ich normalerweise zum Waschen auch kein Handy und sowieso keine Kamera mit…. Somit konnte ich, obwohl er so lange und so toll gepost hat für mich, leider kein gutes Foto von ihm machen…
Es hat mir aber dann doch keine Ruhe gelassen und ich bin immer mal wieder zum Waschhäuschen um zu sehen, ob er nicht mal langsam wieder unter dem Gestell hervorkommen will.
Denn die meisten von euch haben wahrscheinlich noch nie einen Waran gesehen und haben keine Ahnung, wovon ich hier eigentlich spreche :-).
Und dann konnte ich ihn doch noch mit der Kamera erwischen, kurz bevor er sich wieder versteckt hat.

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Warane sind eigentlich Riesenechsen und sie können auch wirklich ganz schön gross werden. Obwohl dieses Exemplar zwar eher klein war, erschien er mir im ersten Überraschungsmoment und auf so kleinem Raum dann doch gross genug :-).
Irgendwann später ist er dann aber wieder abgehauen, das Waschhäuschen war zum Glück doch nicht der Ort, wo er sich häuslich niederlassen wollte.

Ja und dann denkt man so guuuut, das war jetzt aber mal genug Aufregung für einen Tag, aber nein, dann gehts auch direkt weiter.
Am Nachmittag kommt Jakobus zu mir und will mir die Spuren zeigen, die der Waran auf dem Farmareal gemacht hat. Und wir verfolgen die Spur weiter und weiter, und plötzlich entdecken wir ihn zwischen den Kakteen versteckt. Aber halt, das ist gar nicht derselbe! Dieses Exemplar hier ist viel grösser… Das ist tatsächlich noch ein weiterer Waran! Und das alles am gleichen Tag…
Er hält sich aber gut versteckt und macht keinen Wank.

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Leider wird durch uns dann Angel auf ihn aufmerksam und sie lässt keine Ruhe, steigt in das Dickicht und spürt ihn auf.
Es gibt ein Gerangel zwischen den beiden und wir sehen nicht, was da genau passiert.
Ich pfeife Angel zurück, aber sie ist ganz wild auf den Waran. Als sie dann endlich von ihm ablässt, entdecken wir ihn von ausserhalb des Zauns und sehen, dass er verletzt ist und blutet. Jakobus stösst ihn mit einem Stock an, um zu sehen, ob er überhaupt noch lebt. Er bewegt sich aber dann zum Glück wieder und verschwindet im Dickicht.
Ich hoffe sehr, dass die Verletzung nicht allzu schlimm ist und dass er das gut überstehen wird…
Das war natürlich nicht so gedacht, dass diese Geschichte so böse ausgeht…

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