Botswana | Südafrika 2021/22

Reisebericht Botswana und Südafrika 2021/22 | 13. Dezember 2021 bis 1. Februar 2022

Blog_16_Giraffe-Kill-10

Giraffe-Kill Part 1

Savuti, Chobe National Park, Botswana

Entscheidungen mit Folgen

Es ist immer noch früh am Morgen, als wir von Sekoti wegfahren. Dies ist für uns immer eine sehr spannende Zeit, weil da immer noch viel los sein kann im Busch.

Während wir durch relativ dichten Büsche fahren, sehe ich im Augenwinkel eine Löwin, die sogleich hinter einem Baum verschwindet. Reto hält an und fährt nach meinen Anweisungen zurück zu dem Ort, wo ich sie entdeckt habe. Da sehe ich eine zweite Löwin, die etwas abseits der Strasse aus einer Pfütze trinkt.

Die beiden machen sich kurz danach auf den Weg und verschwinden im Busch. Für mich sieht es so aus, als wären sie entweder von einer erlegten Beute oder vom Rest der Familie hierhergelaufen, um kurz Wasser zu trinken und jetzt sind sie auf dem Weg zurück.

Der Busch hier ist relativ dicht, aber wir sehen auf der Karte, dass es ganz in der Nähe einen Abzweiger und einen Loop in der Richtung gibt, wohin die beiden Löwinnen verschwunden sind. Wir nehmen die Abzweigung und ich sehe die beiden nochmals kurz bevor sie wieder im dichten Busch verschwinden.

Wir fahren zum ausgetrockneten Savuti-Channel, der ganz in der Nähe ist. Hier aus dem Flussbett heraus haben wir eine gute Sicht nach links und nach rechts und bleiben hier stehen in der Hoffnung, dass die beiden Löwinnen irgendwo wieder aus dem Busch herauskommen.

Ein anderes Auto nähert sich und der Fahrer will wissen, ob wir etwas gesehen haben. Wir erzählen ihm von der Löwen-Sichtung und von unserer Idee, dass sie vielleicht hier entlang kommen könnten.

Sie fahren weiter und nach einer Weile entscheiden wir uns, auch weiter zu fahren, in die entgegengesetzte Richtung. Dies war ein Fehler, der uns beinahe um ein sehr eindrückliches Erlebnis gebracht hätte.

Dies erfahren wir etwa eine Stunde später, als wir genau diesem Fahrzeug wieder begegnen. Der Fahrer hält an und erzählt uns, dass sie die Löwinnen ein paar Meter von uns entfernt entdeckt haben, kurz nachdem sie bei uns angehalten haben! Sie liegen dort im ausgetrockneten Flussbett und fressen an einer erlegten Giraffe!!

Wir können es nicht glauben! Eine falsche Entscheidung und wenn wir diese Leute nicht nochmals getroffen hätten, hätten wir vermutlich nie etwas von diesem Kill erfahren! Wir fragen uns immer wieder, wie oft wir an Tieren vorbeifahren und sie nicht sehen oder wie oft wir uns in der Nähe von einem Drama aufhalten und nichts davon bemerken.

Wir wenden natürlich sofort und fahren zu der Stelle, die sie uns beschrieben haben.

Mahlzeit!

Wir finden die 2 Löwinnen mit ihrer Beute und einer weiteren Löwin tatsächlich ein paar Meter von dem Platz entfernt, wo wir nach ihnen Ausschau gehalten haben. Nur sind wir danach leider in die falsche Richtung weiter gefahren.

Aber jetzt sind wir hier, nur noch gemeinsam mit einem anderen Auto, weil hier normalerweise nicht Viele durchfahren und das ganze Spektakel noch nicht entdeckt wurde. In dem anderen Auto sitzt ein Neuseeländer, den wir ein paar Tage zuvor kennengelernt haben und mit dem wir letzte Nacht die Campsite geteilt haben. Er hat die Löwen bereits frühmorgens mit dem Kill entdeckt.

Wir schauen den Löwinnen ein bisschen beim Fressen zu und können noch einige gelungene Bilder machen. Es ist natürlich nicht unbedingt appetitlich, so dicht mit dabei zu sein. Aber wenn ich durch den Sucher der Kamera schauen, kann ich das ziemlich gut ausblenden und sehe nur das Bild, das entsteht.

Nach einer Weile wird es den Löwinnen zu heiss und sie verziehen sich unter schattige Bäume, ganz in der Nähe der Giraffe. Sie haben diese immer im Blickfeld und bewachen ihre Beute. Die Mahlzeit wurde bereits von Geiern und diversen Raubvögeln entdeckt. Im Minutentakt kommen weitere hinzu und alle landen auf Bäumen in der Nähe und warten ab. Immer wieder gibt es mal einen Mutigen, der sich in de Nähe wagt und versucht, etwas vom «Kuchen» abzubekommen. Die Löwinnen haben aber absolut keine Lust, ihre Beute zu teilen und kommen sofort angerannt, um die Geier zu vertreiben.

Irgendwann wird es auch uns zu heiss und wir beschliessen, irgendwo in den Schatten zu fahren und Mittagspause zu machen.

To be continued…

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare